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Stille Zeit auf dem Cotentin – die Winterzeit wird eingeläutet

Riesige Kolonien von Entenmuscheln werden zuweilen im Herbst an den Strand gespült.

Spätestens, wenn die französischen Herbstferien vorbei sind, kehrt bis Ostern Stille ein auf dem Cotentin. Die Pariser und alle anderen Franzosen sind nämlich davon überzeugt, dass sich nach Allerheiligen eine Schichte aus Eis und Frost über den Norden Frankreichs legt. Entsprechend weniger Urlauber verirren sich in dieser Zeit in die Normandie. Wenn Sie schon einmal Zeit im Winter hier verbracht haben, wissen Sie natürlich, dass Schnee und Frost selten sind. Dafür belohnt Sie die Normandie mit unvergleichlichen Lichtstimmungen und einsamen Spaziergängen mit Ihrem Hund. Kurzum: Der Winter ist die Zeit für stille Genießer.

Strandgut – interessante Wesen aus einer fremden Welt

Hier ist ein kleiner Rochen geschlüpft. Die leere Eierschale ist häufig am Strand zu finden.

Der Herbst eignet sich perfekt dazu, um Strandgut zu sammeln. Muscheln und vom Meer geschliffenes Treibholz lassen sich mit etwas Geschick zu Mobiles, Windspielen und anderen Dekoartikeln verarbeiten. Übrigens auch originelle Mitbringsel und Weihnachtsgeschenke aus der Normandie. Wenn von Westen die Winde stärker werden, kommt es immer wieder vor, dass auch Wesen aus einer fremden Welt an die Strände des Cotentin gespült werden. Letzten Herbst und Winter waren das zum Beispiel Entenmuscheln. Diese leben meist auf Treibgut, mächtigen Stämmen, Überresten von Booten oder sogar auf Flaschen. Bei Sturm werden die Kolonien an den Strand gespült und Sie können beobachten, wie die feinen Cirren aus dem Gehäuse wandern. Total spannend!
Weitaus häufiger finden Sie diese braunen Hülsen. Das sind – meist leere – Eier vom Rochen oder Hai. Fachleute können Ihnen erklären, ob es ein Hai oder Rochen war und sogar die einzelne Art genau bestimmen. Und wenn Sie Rochen einmal probieren möchten: Richtig zubereitet ist er eine wahre Delikatesse. In vielen Restaurants in der Normandie können Sie „Aile de raie“ bestellen. Rochenflügel schmeckt ein bisschen nussig, leicht süß und nur wenig „fischig“ – und grätenfrei ist er obendrein.

Sie sind unter uns – diese stattliche Boje wirkt fast wie ein Raumschiff

Wenn es sehr stürmisch wird, sind richtig kuriose Dinge am Strand zu finden. Im Januar 2018 hat sich in Folge des Sturms Eleanor eine riesige Boje von Jersey auf den Weg in die Manche gemacht und ist schließlich am Havre des Gefosses gestrandet. Von der Straße aus erweckte das Ungetüm den Eindruck von frisch gelandeten Außerirdischen.

Ausflug zur Pointe d‘Agon

Am Pointe d’agon können Sie sich die kalte Winterluft um die Nase wehen lassen und die Natur entdecken.

Haben Sie Lust ein bisschen mit Ihrem Hund spazieren zu gehen und etwas Neues zu entdecken? Dann kommen Sie mit zur Pointe d‘Agon, südlich von Agon-Coutainville. Die Landzunge ist rund 35 Kilometer von Ihrem Ferienhaus in der Normandie entfernt und in rund 40 Minuten Autofahrt zu erreichen. Die Anfahrt ist ab Agon-Coutainville ausgeschildert, parken können Sie direkt am Bootssteg ganz am Ende. Hier können Sie am Havre de Regnéville spazieren gehen. Die durch den Havre fließende Sienne hat sehr viel Strömung und ist daher zur Durchquerung nicht geeignet. Hübsch sind der Havre selber mit seinen zahlreichen Jachten, der Leuchtturm und das Kunstwerk, das zu Erinnerung an den Dichter Fernand Lechanteur errichtet wurde. Das Monument erinnert in der Form an ein Wikinger-Schiff. Wenn Sie schon mal in der Bretagne waren, werden Sie an mysteriöse Dolmen denken. Allein, das Werk stammt aus der Neuzeit und wurde erst 1979 erreichtet. Strand und Dünen an der Pointe d‘Agon sind ebenfalls für einen Winterspaziergang zu empfehlen.
Text und Fotos: Barbara Homolka

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